Dienstag, 23. August 2011

Die Nostalgie-Party

Gastbeitrag: Bei der Justiz sagt man immer, es gibt nichts, was es nicht gibt. 
Schneiders wohnten im 5. Stock eines Miethauses, dessen Eigentümer sie sind.
Vor zwei Jahren, im Juni, luden sie zu einer Nostalgie-Party der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts ein. Gefragt waren Kleider und
Utensilien dieser Zeit.  Klaus-Peter erschien erschien im Skifahrerlook dieser Zeit, Knickerbocker-Hosen, Schirmmütze,  zwei Meter lange Holzski mit  Lederbindung, dazu passend Haselnuss-Skistöcke mit großen Ledertellern. Gastgeber und Gäste waren begeistert. Klaus-Peter erhielt den ersten Preis für sein Outfit. Es war ein sehr lustiger Abend, es wurde gelacht, getanzt und dem Alkohol gut zugesprochen. Klaus-Peter wurde übermütig, denn er beschloss, mit den Ski dieTreppen hinunter zu fahren. Gesagt getan, Ski an, die Lederbindung verriegelt, Stöcke in die Hand, Mütze fest gesetzt und ab ging es durch das Treppenhaus. Der Krach war erheblich und dadurch sah  Frau Meier, die im Erdgeschoss wohnte, aufgeschreckt nach dem Rechten. Das hätte sie besser nicht getan, denn Klaus-Peter krachte mit seinen Brettern durch die geöffnete Wohnungstür in den Vorplatz, riss Frau Meier um, die sich dabei ein Bein brach, während Klaus-Peter völlig unverletzt blieb, da Betrunkene bekanntlich einen guten Schutzengel haben. Frau Meier kam in die Orthopädie und wurde nach erfolgter Operation nach dem Grund ihres Beinbruches gefragt. Sie erzählte die unglaubliche Geschichte wahrheitsgemäß ihren Ärzten. "Frau Meier, als sie den Krach im Treppenhaus hörten, kam ihnen nachts im Juni so gegen 2 Uhr ein Skifahrer entgegen, fuhr in ihren Vorplatz, riss sie dabei um und sie brachen sich das Bein?
"Genau, so war es."  "Frau Meier, ist ja gut, ist ja gut." Ab in die Psychiatrie. Am Nachmittag wurde Klaus-Peter wieder allmählich nüchtern, erfuhr was geschehen war, besorgte sich einen großen Blumenstrauß  und eilte in die Orthopädie.  "Herr Kunze können sie uns eigentlich den Unfall erklären? Natürlich, es hat sich genau so abgespielt, wie es ihnen die Frau Meier erzählt hat. Na dann haben sie aber noch einiges gut zu machen, denn Frau Meier befindet sich wegen dieser unglaublichen Geschichte in der Psychiatrie. Um Gottes Willen, Klaus-Peter eilte sofort dahin, klärte alles auf, entschuldigte sich dreifach und Frau Meier wurde wieder zurückverlegt. Die Rechnung kam später.
Übermut tut selten Gut.

Jochen

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