Sonntag, 8. Dezember 2013

OF-Fragebogen Nr. 1

Der Fragebogen über euer Leben in Offenbach kann noch bis zum 
14. Januar unter der angegebenen Adresse oder per E-Mail abgegeben werden. Näheres dazu findet ihr, wenn ihr rechts auf den Button klickt! 
Als kleinen Vorgeschmack gibt es Heute meine Antworten zu den Fragen:

Geschlecht: weiblich
Alter: 51 Jahre
Wohnhaft in OF seit: 51 Jahren
Im Stadtteil:  Rumpenheim (kurzfristig im Odenwaldring!)
Mein Name: Barbara Sickenberger-Müller
Es gibt ein Buch „Offenbach-Liebe auf den zweiten Blick“, wo zeigt sich dieser zweite Blick? Was macht den Charme der Stadt Offenbach aus?
Um die liebenswerten Seiten, Ecken und Orte zu erkennen, muss man schon recht genau hinschauen. Da die Offenbacher Innenstadt kein „Altstadt-Feeling“ bieten kann, sind es die Stadtteile, die viel Reizvolles zeigen.
Hast Du einen Geheimtipp?
Für mich als Rumpenheimerin ist es natürlich dieser Stadtteil, den ich besonders mag. Einen Spaziergang im Schlosspark kann ich zu jeder Jahreszeit empfehlen. Im Sommer ist es dort schön kühl, nach Schneefall wirkt er gar verwunschen. Und wenn ihr schon einen Spaziergang durch Rumpenheim macht, könnt ihr auch einen Blick auf diesen, meinen Lieblingsbaum, werfen.
Dein schönstes Erlebnis in OF?
Da ich mein ganzes Leben in Offenbach verbracht habe, gibt es natürlich viele schöne Erlebnisse. Besonders schön war die Zeit Ende der Siebziger im „Moustache“ (in der Groß-Hasenbach-Straße) für mich. Ohne SMS, Facebook, WhatsApp oder Twitter wussten wir wo wir (täglich!!! Auch an Weihnachten, Ostern oder Neujahr) Freunde treffen konnten. In dieser Kneipe (fünf Tische und eine Theke mit „reservierten“ Plätzen) wurde viel gebabbelt, gefeiert und gespielt (u.a. Doppelkopf, Mäxchen). Dort war der Treffpunkt, dort wurde der weitere Abend geplant, kleine Gläser Altbier getrunken (und nur kleine Gläser und seitdem nie mehr!), viel geraucht und auch mal gestritten. Schee wars!
Dein schlimmstes Erlebnis in OF?
Ein wirklich schlimmes Erlebnis hatte ich in OF zum Glück noch keines!
Ein bisserl Angst hatte ich mal als eine Gruppe „Einherier“ (Motorrad-Combo) abends ins „Moustache“ (siehe oben) eingefallen ist (02.02.1980), die Angst war allerdings unbegründet, da sie sich zwar breit gemacht haben, aber sonst recht friedlich waren.
Und da gibt es noch so eine Gegebenheit uffm Bersch, so Anfang der Neunziger. Nach einem Spiel (ich glaube es war gegen den 1. FC Köln) wurden die Auswärtsfans auf der Stahlrohrtribüne festgehalten, lange, wirklich sehr lange. Irgendwann sind die Kölner Fans ausgerastet und haben den Gitterzaun runtergerissen, niedergetrampelt, und sind übers Feld durch den Ausgang am Bieberer Tor rausgerannt. Wir standen beim Abschluss-Getränk beim „Kern“ als plötzlich die wütenden Horden samt Ordnungshüter an uns vorbei stürmten. Wir (mit kleinem Sohn) versteckten uns völlig überrumpelt hinter einem Krankenwagen und wurden uns erst dann bewusst, dass wir somit in der Falle saßen. Hätte uns damals jemand etwas Böses gewollt hätte, wir hätten uns nicht wehren können. Da hat das Herz schon ordentlich gepocht! 
Wie würdest Du OF in drei Adjektiven beschreiben?
Bunt - werktäglich, aber echt - und manchmal von oben nervig laut
Fällt Dir ein Slogan für OF ein?
natürlich OFFENBACH IST MEHR
Was würdest Du in OF gerne verändern? Was stört Dich am meisten in OF?
Leider gibt es kaum noch Industrie in Offenbach, fast nur noch Wohnen und Büros. Diese Entwicklung macht mir Gedanken, ist wohl nicht mehr aufzuhalten. Das Rhein-Main-Gebiet  und insbesondere Offenbach wird vermehrt nur noch von „Kopf- und Geldarbeitern“  beherrscht. 
Ich fände es daher sehr wichtig, die Geschichten der noch lebenden industriellen Zeitzeugen aufzuschreiben und Industriedenkmale zu erhalten. Aber ohne das hierfür nötige Geld ist dies sicher nicht machbar.
Weiterhin würde ich mich auch über eine weitere Belebung der Innenstadt freuen. Bislang ist nur der Wilhelmsplatz wirklich vorzeigewürdig. Als ich dieses Jahr an einem Lehrgang beim Offenbacher Umweltinstitut teilnahm, ja, so was gibt es in OF, genauer gesagt  im Gebäude eben dem ehemaligen „Spielzeug Ehmann“ in der Frankfurter Ecke Berliner, wurden für auswärtig angereiste Teilnehmer zum Mittagessen nur Schnellimbisse empfohlen. Daraufhin war ich mit einem Teilnehmer, er kam aus München, am Wilhelmsplatz. Sein Ausspruch: „So was gibt es hier? Das ist ja richtig toll hier?“ und lud mich zum Essen ein!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen