2014 |
vermutlich 1964 |
Haus, mein Elternhaus, wurde 1929 von meinen Großeltern gebaut.
Das Haus stand damals in der August-Bebel-Straße und war neben dem Bürgerhaus (damals Volkshaus genannt) das einzige Haus in dieser Straße. Vom Fenster aus hatte man einen freien unbebauten Blick bis nach Bürgel. Im Krieg wurde die Straße dann von den Nazis in Dr. Werner-Straße und nach dem Krieg dann in Pfaffenweg umbenannt.
Das Haus hatte eine Toilette in jeder Wohnung, was zu dieser Zeit schon sehr fortschrittlich war. Hierzu gab es folgende Auflage im Baubescheid:
8. Die Abortgrube darf mit Gebäuden, die zum dauernden Aufenthalt von Menschen dienen, nicht zusammenhängen; sie ist vielmehr im Abstand von 10 cm für sich auszuführen.
Die Grube musste jährlich (wegen der tödlichen Dämpfe, teils unter Lebensgefahr) von Hand gereinigt werden. Puuh!
Der Genehmigungsstempel des Hessischen Hochbauamtes Offenbach auf dem Baubescheid vom 18. Juni 1929 hat 12 Reichsmark gekostet.
Der Krieg hat dem Haus zum Glück nur einige Kratzer zugefügt.
Bis heute haben in diesem Haus 18 Menschen und einige Haustiere gewohnt.
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