Ei guude,
ihr Leut’! Es ist
immer wieder
aufregend,
setzt
gleichermaßen Glücksund
Stresshormone
frei. Sein
Besuch ist
ersehnter und
mittlerweile
ritualisierter Bestandteil
jedes
Wochenendes.
Die Kamera
ist dabei stets gezückt,
hält
dokumentarisch
fest, was
sich in den vergangenen
Tagen
ereignet hat.
Wie es nach
und nach größer
und schöner
wird. Nur noch
wenige
Monate, dann ist es
endlich
ausgewachsen – das
neue
Eigenheim.
Unlängst war
für die Bauherren
eines ganz
im Offenbacher
Osten
gelegenen Neubaugebiets
ein
Meilenstein
erreicht:
Gemeinsam feierten
sie
Richtfest ihrer Reihenhausreihe.
Für alle
Beteiligten
war es eine
mit vielen Erwartungen,
aber auch
Zweifeln
verbundene
Premiere:
Mit wem wird
man sich künftig
den
Gartenzaun teilen?
Wie werden
sie sein, die neuen
Nachbarn?
Wie ticken sie,
stimmt die
Chemie?
Um es
vorwegzunehmen:
Es war ein
schönes Fest. Vom
Alter her
sind alle nah beieinander,
von den
Lebensansichten
her
ebenfalls. Allen
gemeinsam
ist die Vorfreude
auf die
Erfüllung ihres bürgerlichen
Traums – das
eigene
Haus am
Stadtrand samt
kleinem
Garten. Bloß an der
Einstellung
zu Offenbach
herrscht,
drücken wir’s so
aus,
Nachholbedarf.
Nun ja, sie
ziehen nach Offenbach,
weil es am
billigsten
ist, sagt
das junge Paar aus
Bad Soden.
Im Taunus sei es
unmöglich,
sich ein vergleichbares
Eigenheim zu
leisten.
Ebenso in Frankfurt,
bestätigen
die Frankfurter,
von denen es
unter den künftigen
Nachbarn
erstaunlich
viele gibt.
Ob sie sich vor ihren
Freunden für
den Umzug
nach
Offenbach nicht rechtfertigen
müssen? Die
Antwort
aus der
Hausnummer
nebenan
kommt so schlagfertig
wie
niederschmetternd:
„Nein. Ich
erzähle immer, wir
ziehen nach
Mühlheim...“
VERONIKA
SCHADE
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