Montag, 28. Juli 2014

Markante Bauwerke in Offenbach / Das Zweigestirn AOK-„Schnapspalast“ (2)

Zweiter Anlaufpunkt ist die frühere Schule am Friedrichsring nach Typ des Historismus. Sie wurde 1944 stark getroffen und war ausgebrannt. Auf der Suche nach Ersatz für die Verkehrsverwaltung sah der Stadtbaudirektor Adolf Bayer in den Gegebenheiten seine Chance und bewarb sich für den Sitz der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein mit der Aufgabe der Kontrolle der Produktion und Versteuerung. 1950 begann die Planung für den Bau, bei dem von der alten Schule nur der Sockel stehenblieb und ein neuer Aufbau  in Lochfassadestruktur folgte.
Die einzige Unterbrechung bildet der gläserne Erker, der als Sitzungszimmers dient. Das Gebäude der Bundesmonopolverwaltung zeigt gelungene Architektur der 50er Jahre und die typische Bauweise von Adolf Bayer, dem die Parameter Licht und Luft ganz wichtig waren. Die Großzügigkeit der Eingangshalle beim Eintritt in das Gebäude überrascht genauso wie das über zehn Meter hohe Fenster mit dem schwingenden Adler. Die „schwebende Wendeltreppe“, die sich zu den vier Geschossen hochschraubt verleiht dem gesamten Innenraum Leichtigkeit und Luftigkeit.



Im Zuge der EU-Regulierung ging die Monopolstellung verloren, sodass der Abbau erfolgte. Derzeit sind nur noch 20 Angestellte aktiv, ansonsten hat jetzt  die Beschaffungsstelle der Zollverwaltung und KFZ-Zulassungsstelle ihre Büros in dem markanten Gebäude.



Ein wirklich lohnenswerter Stadtspaziergang, der einen  so manch Offenbacher Gebäude mit anderem Auge sehen lässt.

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