Zweiter Anlaufpunkt ist die frühere Schule am Friedrichsring nach Typ
des Historismus. Sie wurde 1944 stark getroffen und war ausgebrannt. Auf der
Suche nach Ersatz für die Verkehrsverwaltung sah der Stadtbaudirektor Adolf
Bayer in den Gegebenheiten seine Chance und bewarb sich für den Sitz der
Bundesmonopolverwaltung für Branntwein mit der Aufgabe der Kontrolle der
Produktion und Versteuerung. 1950 begann die Planung für den Bau, bei dem von
der alten Schule nur der Sockel stehenblieb und ein neuer Aufbau in Lochfassadestruktur folgte.
Die einzige
Unterbrechung bildet der gläserne Erker, der als Sitzungszimmers dient. Das
Gebäude der Bundesmonopolverwaltung zeigt gelungene Architektur der 50er Jahre
und die typische Bauweise von Adolf Bayer, dem die Parameter Licht und Luft
ganz wichtig waren. Die Großzügigkeit der Eingangshalle beim Eintritt in das
Gebäude überrascht genauso wie das über zehn Meter hohe Fenster mit dem
schwingenden Adler. Die „schwebende Wendeltreppe“, die sich zu den vier
Geschossen hochschraubt verleiht dem gesamten Innenraum Leichtigkeit und
Luftigkeit.
Im Zuge der EU-Regulierung ging die Monopolstellung verloren, sodass
der Abbau erfolgte. Derzeit sind nur noch 20 Angestellte aktiv, ansonsten hat
jetzt die Beschaffungsstelle der
Zollverwaltung und KFZ-Zulassungsstelle ihre Büros in dem markanten Gebäude.
Ein wirklich lohnenswerter Stadtspaziergang, der einen so manch Offenbacher Gebäude mit anderem Auge
sehen lässt.
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